top of page

Blogparade 2025: mein Weg zur Handarbeit, mein Weg zum Kreuzstich

Vor zwei Wochen habe ich mich sehr weit aus dem Fenster gelehnt und für alle sichtbar mitgeteilt: Ich starte eine Blogparade! Wie, was, wo ... warum ... kannst Du bei Gelegenheit in meinem Aufruf und dann auch in meinem eigenen Beitrag nachlesen.


Teil eines Ganzen

Wo ich mich da hineinbegeben habe, wird mir langsam, nach und nach klar(er). So eine Bloparade ist ein Marathon, und NEIN, mit Aufruf und eigenem Artikel ist es natürlich nicht getan, ganz im Gegenteil: JETZT und HIER, mit diesem Artikel geht es erst richtig los, die Aufwärmphase ist rum, jetzt kommt der spannende Teil des Weges! Und wenn ich etwas verloren denke "Was hast Du Dir dabei nur gedacht, eine Blogparade, einfach so nebenbei? Geht's noch?", dann schaue ich in meinem "safe space TCS" vorbei, überzeuge mich, dass meine Blogparade nicht alleine unterwegs ist und fange endlich an, schreibe meinen ersten Beitrag zum großen Ganzen, 2. Etappe des Marathons ... ;-)


Es darf auch mal leicht sein

Und gleich wieder eine schwere Frage: zu welchem Thema einer anderen Blogparade schreibe ich nun meinen ersten Beitrag? - Zugegeben, ich habe es mir leicht gemacht, ich habe mich für die Blogparade von Ursula Eggers entschieden, zum Thema "Mein Weg zur Handarbeit" habe ich definitiv etwas zu sagen, hier fühle ich mich zuhause. :-)



Anfang unterm Küchentisch

Mein Weg zur Handarbeit hat unter dem Küchentisch meiner Mutter begonnen. Dort habe ich, Zitat: "gut verwahrt", gesessen, während meine Mutter oben an ihrer Nähmaschine gearbeitet hat. Und meine Mutter hat viel mit der Nähmaschine gearbeitet! Zur Beschäftigung hatte ich Fäden und Stoffstückchen, die von oben für mich "abgefallen" sind wie Krümel. Heute denke ich, dass da manchmal doch ein Plan im Spiel war, später waren nämlich schon sehr schöne Stoff"stückchen" dabei ... Irgendwann, sagt meine Mutter, haben Stoff streicheln, Stoff falten und Fäden drumherum binden als Beschäftigung nicht mehr gereicht. Deshalb habe ich eine Schere dazubekommen, die Ansage war: "Pass' auf damit!" Ich war da schon so alt bzw. so beeindruckt von diesem "Ding", dass ich mich heute noch daran erinnern kann, aber ihr Vertrauen muss auch sehr groß gewesen sein ... Passiert ist mit der Schere nix, statt dessen habe ich mich mal an ihrem Bügeleisen verbrannt - das hatte ich nicht auf dem Plan, stechende Stecknadeln auch nicht. Anlässlich dieses Blog-Artikels habe ich meine Mutter wieder einmal darauf angesprochen, was ich da unterm Tisch so gemacht habe. Und wie schon so oft hat sie mir erzählt, dass ich ja von Anfang an die Schere so gehalten hätte wie sie: Mit zwei Fingern vorne an der Spitze, nicht am Griff, zack zack ganz schnell die Fäden abgeschnitten, wie sie eben. Ich wußte es nicht anders und hatte auch keine Berührungsängste ... :-)


von Stoff zu Wolle

Es muss dann einfach immer so weitergegangen sein - bis ich in die Schule kam und dort eher Musik auf dem Stundenplan stand als Handarbeiten. Musik ist ein zwar auch sehr geliebtes, aber eben doch immer ein Schul-Fach geblieben. Erst Französisch konnte es überholen, aber das ist eine andere Geschichte ... Den Platz unterm Küchentisch habe ich gegen einen Platz auf dem Sofa neben meiner Mutter getauscht. Unterm Tisch war es zu eng geworden und ich durfte inzwischen ja auch abends länger aufbleiben, also bis zur Tagesschau. Sie hat gestrickt oder gehäkelt, ich habe zugeschaut. Und ich habe die Zeitschriften studiert, die meine Mutter neben dem Sofa gestapelt hat, Burda-Moden z. B. war sehr spannend! Und dann kam die erste Verena Stricken dazu, DAS Strick-Magazin damals: Pullover mit Norweger-Mustern in zig Farben, Lochmuster, Zopfmuster - herrlich! Ich wollte sie alle stricken und in meiner Erinnerung ist es so, dass ich auch recht schnell die "richtige", Original-Wolle bekommen habe. Ich habe gestrickt, meine Mutter hat die Teile mit der Nähmaschine für mich zusammengenäht, die Pullover waren im Dauereinsatz.


von Wolle zu Stickgarn

Die ersten Jahre mit der Verena habe ich überhaupt keine Notiz davon genommen, dass auf der letzten Seite, ganz ganz hinten im Heft, oft "irgendwas mit Sticken" präsentiert wurde. Was der Auslöser dafür war, dass ich doch mal hingeschaut habe, weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich "einfach nur mal so". Aber irgendwie war es ja schon interessant, "Kreuzstich", ja, aha. Und dann hatte ich eine super Idee: So ein Stickbild wäre doch das ideale Geburtstagsgeschenk für meine Mutter, so was hatten wir noch nicht und ich wußte, dass ihr die Motive gut gefielen. Wie immer ohne Berührungsängste bin ich ins Handarbeitsgeschäft unseres Vertrauens im Ort gegangen, habe mein Projekt erklärt und darum gebeten, das Material nach und nach kaufen zu können, möglichst unauffällig-geheim vom Taschengeld. Ich bekam Leinen und die ersten fünf Farben, es konnte losgehen. Ja, und mit diesem ersten Stickprojekt waren alle Pulloverprojekte vergessen, es war wirklich wirklich Liebe auf den ersten Stich, ich war verrückt-begeistert! Und dabei musste ich dieses erste Projekt doch möglichst geheim halten, es sollte ja eine Überraschung werden. Ich habe also nachts gestickt, oder wenn meine Mutter auf der Arbeit war. Und ich habe mein Stickzeug zu meiner Freundin mitgenommen, sie konnte ich nebenbei auch vom Kreuzstich begeistern. :-)


Es hat lange gedauert, mit einem Stickbild zu starten war schon recht ambitioniert. Aber irgendwann war es fertig und ich habe es ins oben schon mal erwähnte Handarbeitsgeschäft getragen. Die Stickerei sollte jetzt auch schön eingerahmt werden, das war das logische Verfahren mit Stickereien, die nicht Tischdecken waren.

Tischdecken mag meine Mutter übrigens gar nicht, und ich auch nicht! ;-)


Als das fertig gerahmte "Bild" zurückkam, war ich glücklich und stolz, davon würde ich mehr machen, ganz bestimmt. Meine Mutter hat dieses Bild jetzt seit 35 Jahren

und holt es jedes Jahr wieder zu seiner Zeit, zu ihrem Geburtstag Anfang März, aus dem Schrank, um es im Flur auf die Kommode zu stellen.

Ich glaube, man nennt so etwas "Familien-Stücke", es ist etwas Besonderes für uns.


Das war jetzt mein "Weg zur Handarbeit", von Stoffstückchen über Wolle zum Kreuzstich. Dass der Weg irgendwann weiter zu ROSA4052 führen würde, habe ich 1990 natürlich nicht gewusst, ich hatte nicht mal ansatzweise so eine Idee. Hätte mir jemand gesagt, dass ich einmal sieben Bücher über Kreuzstich (unter anderem ;-) ) mit acufactum veröffentlichen würde, hätte ich nur müde gelächelt: "Ja, genau, wahrscheinlich ...". Es gibt also noch viele Geschichten mehr zu erzählen, bei anderer Gelegenheit.


Hier ging es um den Anfang, um den Weg zu meiner Handarbeit "Kreuzstich", von dem ich Dir gerne erzählt habe. Vielen Dank, liebe Ursula Eggers für den schönen Anschubser durch Deine Blogparade "Mein Weg zur Handarbeit". Ich hoffe, das Lesen über meinen Weg zum Kreuzstich macht Freude - und vielleicht Lust auf mehr, auf Selber-Schreiben für die Blogparade, auf Selber-Machen, auf Kreuzstich!


Natascha















1 Comment


UrsulaEggers
vor einem Tag

Hallo Natascha,

mit Vergnügen habe ich Deinen Blogartikel gelesen. Ja, ich habe auch überlegt, wie ich mit dem Handarbeiten angefangen habe, hat ja "immer" dazugehört. Vielen Dank, dass Du an meiner Blogparade teilgenommen hast 😀

Liebe Grüße

Ursula

Like
bottom of page