Aktualisiert: 6. März 2020
In den letzten zwei Wochen habe ich viel am PC gearbeitet, denn ich habe für acufactum mehrere sommerliche Kreuzstichmotive passend zu den neuen Stoffen der Saison erstellt. Mit acufactum verbindet mich schon seit einigen Jahren kreative Zusammenarbeit, Ich habe an mehreren Büchern mitgearbeitet, Du findest Modelle und Anleitungen von mir unter anderem den beiden „Elfenbüchern“ und in „Pippa und Pelle“. Um diese Bücher soll es in diesem Post aber nicht gehen, vielleicht erzähle ich darüber später noch mal was …
Heute geht es um mehrere Einzel-Stickmuster, alle nach Motiven von Daniela Drescher und alle super liebevoll gestaltet! Das läuft dann so ab, dass ich von acufactum die Bilddateien der einzelnen Motive erhalte, wie z. B. die Kamillenkönigin hier. Die Rechte an den Motiven bleiben übrigens bei Daniela Drescher, acufactum hat das Recht, sie zu nutzen für die Gestaltung ihrer Stoffe, Webbänder ... und eben auch für die Erstellung von Stickmustern.

Diese Bilddatei verarbeite ich dann mit meiner dafür angeschafften Software zu einer Stickvorlage. Mal ganz praktisch formuliert, läuft das so ab: das Bild wird hinter ein Raster gelegt, nachdem zuvor festgelegt wurde, wie groß das Stickmotiv werden soll, welches Stickgarn verwendet werden soll, auf welchem Material später gestickt werden soll. Die Festlegung des Stickgarns ist nötig, weil dann dementsprechend die Anzahl von Farben zur Verfügung steht, die das Garn hergibt. Bei Vaupel und Heilenbeck sind das irgendwas bei 250, bei DMC wären es, glaube ich, irgendwas bei 700 …. Du siehst, das macht einen riesengroßen Unterschied und setzt von Anfang an die Begrenzungen. Ich arbeite mit dem Garn von V+H, mir reichen die Farben bisher 😉 Auch die Auswahl des Materials, auf dem gestickt werden soll, hat Einfluss auf die Erstellung des Stickmotives. Man kann da aus namhaften Herstellern wie Zweigart z. B. Belfast-Leinen im Farbton „natur“ auswählen, wodurch dann der Hintergrund für das Stickmotiv, also die Grundfarbe jedes Kästchens des Rasters, auch naturfarben ist. Auf den ersten Blick kann das ja eigentlich „egal“ sein – aber ne, stell Dir die Kamillenkönigin mal auf rosa Leinen vor … ich denke, das Bild in Deinem Kopf erklärt, warum das so wichtig ist. Oder stell Dir mal eine einfarbig weiße Stickerei auf weißem Leinen vor … 😉
Wenn das dann alles geregelt ist, dann wird das Raster entsprechend dem Motiv dahinter mit Farbpixeln gefüllt, jedes Kästchen einzeln, ein klein wenig wie „Malen nach Zahlen“. Man klickt eine Farbe in der Liste an und dann ein Feld des Rasters … usw. usw. Das liest sich vielleicht recht einfach, in der Tat ist es dann aber nicht so einfach und „mechanisch“, es braucht den Blick für Farben und Proportionen, ein Gesicht auf kleiner Fläche mit Kreuzstichen zu gestalten, ist schon „hohe Kunst“, finde ich.
Wenn das Muster fertig ist, wird das Bild dahinter komplett ausgeblendet und man hat dann nur noch ein Stickmotiv auf dem vorher festgelegten Grund, FERTIG!
Nun ist das aber so, dass ein Stickmuster auf Papier gestickt vielleicht nicht mehr so aussieht, wie gedacht. In vielen Fällen habe ich zwar ein verlässliches Gefühl dazu, aber wenn z. B. ein Buch damit gedruckt werden soll, dann muss es doch auch „geprüft“ werden, indem das Motiv tatsächlich gestickt wird.
Bei „Pippa und Pelle“ war das z. B. so, dass ich erst beide Protagonisten einmal gestickt sehen musste, um für alle weiteren Motive in dieser Serie, die danach kamen, sicher zu sein, dass ich weiß, wie die beiden „funktionieren“. Also ein Prototyp musste sein, danach war das Gefühl sicher genug! 😉 Beim Sticken ergeben sich aber immer Einsichten, dass Farben hier und/oder dort ausgetauscht werden müssen, dass Proportionen doch nicht so ganz stimmig sind … …
Bei den sommerlichen Motiven jetzt habe ich auch probegestickt, das ist auch irgendwie meine Art des Annäherns an die Motive. Sobald der Entwurf für die Kamillenkönigin für mich „brauchbar“ war, habe ich gestickt, um zu schauen, ob ich richtig liege. Weil ich auch sehr gerne mal mit doppeltem Faden auf gröberem Leinen sticke, habe ich es einfach mal versucht – und heraus kam diese stolze Königin, schau doch mal!
Eindeutig wiederzuerkennen, oder?

Ich habe aus meiner Stickerei ein kleines Kissen genäht, na klar: was sonst! Bevor die Stickvorlage dann aber veröffentlicht wurde, ist sie natürlich noch mal den Korrekturweg gegangen. „Meine“ ursprüngliche Variante wollte ich Dir aber trotzdem zeigen! 😊
Inzwischen findest Du die Stickvorlage im Shop von acufactum, wenn Du also selbst sticken möchtest, dann bitte diesem Link folgen, um die Vorlage zu bestellen.
Ein anderes Motiv, bei dem das Zusammenspiel von Motiv und Stickmuster gut sichtbar wird, ist die kleine schlafende Elfe. Hier das Motiv von Daniela Drescher

und hier meine Stickerei nach "meinem" Muster

Das Stickmuster findest Du hier:
https://www.acufactum.de/neuheiten/produkteneuheiten/kreuzstichmuster-schlafende-elfe.html
Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Eindruck davon geben, was ich die letzte Zeit so gemacht habe 😉, ich habe viel Zeit am PC verbracht, aber ich bin beschenkt mit dieser Art von Arbeit! Wenn Dich die Stickmuster begeistern, wünsche ich Dir viel Freude beim Sticken und grüße Dich sehr herzlich!
Deine Frau Rosa
PS: und jetzt geht es für acufactum nahtlos weiter mit den Motiven für das diesjährige Winter-/Weihnachtsbuch ... sehr spannend, aber dazu darf ich natürlich noch nichts verraten!
